Bericht zur Erlebnis Modellbau 2025
Impressionen der Ausstellung: Exponate aus der Turnhalle und Exponate aus der Aula

Schlacken-Vorstand Christian Koch, 1. Bürgermeister Stefan Frank und Chef-Organisator Peter Ostermann (v.l.n.r.) bei der Eröffnung der Erlebnis Modellbau 2025 in Sulzbach-Rosenberg
Es gibt zwei Möglichkeiten, zwei Kubikmeter lockere Erde dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird. Mit Schaufel, Schubkarre und Schweiß, oder mit Radlader und Muldenkipper. Bei der Modellbauausstellung in der Krötenseeschule übernahmen das viele elektrisch betriebene Arbeitsmaschinen, ferngesteuert von begeisterten Mitgliedern des 1. Truck-Modell-Clubs Nürnberg.
Plötzlich heulten Einsatzsirenen in der Turnhalle. Auf der Ringstraße bildete sich ein Stau. Feuerwehr und Polizei und Rettungsdienst waren bereits vor Ort. Unfall mit einem Lastwagen. Ein schwerer mobiler Kran fuhr zur Unfallstelle. Die Bergung des Lasters sollte einige Zeit in Anspruch nehmen.
Es war faszinierend, wie lebensecht ein tägliches Verkehrsszenario in Modellgröße dargestellt werden kann.
Für solche Momente nehmen begeisterte Modellbaufans auch eine weitere Anreise in Kauf. Darüber sprach auch Bürgermeister Stefan Frank in seiner Eröffnungsrede: „Die Nummernschilder der vielen geparkten Autos von Besuchern zeigen das große Interesse an dieser Ausstellung weit über die Grenzen des Landkreises hinaus.“
Die Modellbauausstellung biete mit 740 Quadratmetern den größten, nicht gewerblichen Truck-Parcours in der Turnhalle, so Peter Ostermann, für die vielen Jahre der Mastermind hinter der Ausstellung.
Im Schulgebäude fand man die ganze Welt des Modellbaus mit allen Genres. Bei den 1:87-Freunden fuhr gerade ein Bierlaster auf eine Fähre. Schon ließen die Bootsmotoren das Wasser sprudeln. An einer Insel legte die Fähre an. Die Bewohner begrüßten das Ende der Trockenzeit mit lautem Jubel, ein Gedanke, der wegen der detailgetreuen Darstellung wohl von selbst aufkommen muss.
Le Suroit ist der Name eines Forschungsschiffes des französischen Meeresforschungsinstituts Ifremer. Es wurde 1975 erbaut, 1999 modernisiert und 2017 an einen privaten Reeder verkauft. 1985 wurde es auch von Robert Ballard für die Suche nach dem Wrack der Titanic verwendet. Dieser legendäre Luxusdampfer war nur eine Treppe weiter unten zu bewundern.
Der Schiffsmodellbauclub Weiden hat u.a. den Dampfschlepper Alberich im Maßstab 1 : 15 mitgebracht. Rund 300 Arbeitsstunden waren nötig, um das Modell komplett aufzubauen.
Mittlerweile war die Jugendgruppe des THW eingetroffen, am Samstag mit den Personenspürhunden, am Sonntag mit dem großen Einsatztruck. Eddi ist ein Personenspürhund und sein Herrchen Jürgen Alex wollte es jetzt genau wissen: Findet Eddy trotz der Menschenmassen eine gesuchte Person. Mit einem Pullover wurde eine Geruchsspur gelegt. Eddy fand von der gesuchten Person sogar noch eine alte Spur vom Vortag, ließ sich aber nicht beirren und zeigte binnen Kürze durch hinsetzen die gesuchte Person an. Jürgen war stolz und Horst Ott hatte einen Kaffee verloren.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung in diesem Jahr war auch die Jugendförderung. Bei den Nürnberger Modelltruckern durften die Kids einen Trucker-Führerschein machen. Im Aufbau eines Eurofighter im Maßstab 1 : 144 konnten sich die Kleinen im ersten Stock der Schule messen. Erwin Besold kümmerte sich um den Nachwuchs. Die Bausätze sponserte die Firma Revell. Im Freigelände auf dem Sportplatz hatte die Jugendgruppe der Luftsportgruppe nicht nur Modellflugzeuge ausgestellt, sondern war auch mit ferngesteuerten Fahrzeugen unterwegs. In dieses Metier konnten interessierte Kinder und Jugendliche problemlos reinschnuppern.
Am Sonntag waren die Trucker schon am Vormittag wieder mit ihren Modellen damit beschäftigt, das ganze Erdreich in den Anhänger zu verladen. Muldenkipper um Muldenkipper fuhr auf den Anhänger hinauf und lud seine Fracht ab. Blaulichteinsatz in der Turnhalle, ein Brückenlegepanzer von den Modellbauern vom Wehrhistorischen Museum Röthenbach legte sicherheitshalber eine Behelfsbrücke neben einer alten Betonbrücke. Wer weiß, ob das gemauerte Werk den vielen beladenen Trucks standhält. Viele Brücken in Deutschland sollen ja marode sein. Automodelle, Eisenbahn zum Mitfahren, Trucks in Lebensgröße und am Sonntagnachmittag stand ein seltenes Kitcar-Auto auf dem Freigelände.
Um alle Exponate ausführlich zu betrachten, um die Action in- und außerhalb der Turnhalle auf sich wirken zu lassen, hätte die Ausstellung länger dauern müssen. Gottseidank wird es auch nächstes Jahr die Ausstellung „Erlebnis Modellbau Sulzbach-Rosenberg“ geben.